Die von der Regierung verabschiedete Energiepolitik Polens bis 2040 (PEP 2040) erkennt die Verbesserung der Energieeffizienz (EE) als eines von acht spezifischen Zielen für die Transformation der Wirtschaft hin zu kohlenstoffarmer Energieeffizienz an. Die Umsetzung des PEP 2040 kann für viele heimische Industrien ein wirtschaftlicher Anreiz werden. Das Potenzial zur Verbesserung der Energieeffizienz in der polnischen Industrie ist nach wie vor enorm und benötigt nicht immer kapitalintensive Technologien. Die Umsetzung einer technisch und wirtschaftlich optimalen Lösung erfordert jedoch ein detailliertes Energieeffizienz-Audit, vor dem die Unternehmen oft zurückschrecken und versuchen, die gesetzliche Verpflichtung nur in geringem Umfang zu erfüllen.
Piotr Danielski, PhD, Vizepräsident des DB-Energievorstandes
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes (GUS) verbraucht Polen über 150 TWh Strom, wovon die Industrie etwa 50 TWh verbraucht. Die Hälfte der industriellen Terawattstunden wird durch Pumpen, Kompressoren und Ventilatoren verbraucht. In etwa 70 Prozent der Fälle - wenn sie alt, verschlissen, zu groß, ohne effiziente Steuerung oder deren Optimierung sind - kann der Stromverbrauch um 20-30 Prozent gesenkt werden. Insgesamt hat die Modernisierung von Industrieanlagen das Potenzial, über 23 TWh einzusparen, d.h. über 15 Prozent des inländischen Stromverbrauchs. Das sind 3 Tausend MW an Leistung in neuen konventionellen Kraftwerken.
Die Industrie, auch die energieintensive, reagiert empfindlich auf instabile Energiepreise, die die Kosten des Unternehmensbetriebs beeinflussen. Daher ist es eine gute Lösung, sich ganz oder teilweise von externen Energiequellen unabhängig zu machen, indem man sie durch eigene ersetzt. Die Eigenproduktion von Energie verleiht dem Unternehmen mehr Stabilität und eine bessere Kontrolle der Produktionskosten, wodurch ein wettbewerbsfähiger Preis für seine Produkte auf dem Markt aufrechterhalten wird.
In unserer Realität basieren die optimalen Lösungen auf Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung, erneuerbaren Energiequellen oder Anlagen mit Rückgewinnung, wie z. B. Niedertemperatur-Wärmerückgewinnung aus einem industriellen Prozess und der Einsatz von Hochtemperatur-Wärmepumpen. Diese Lösungen bieten die Möglichkeit, zusätzliche Förderungen zu erhalten, die sich aus dem Energieeffizienzgesetz ergeben, d.h. weiße Zertifikate oder andere Fördersysteme wie z.B. eine Systemförderung in Form eines KWK-Bonus.
Im Rahmen des PEP 2040 plant die Regierung eine weitere Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung in Übereinstimmung mit den in der geänderten EED vorgesehenen Regelungen. Moderne Kraft-Wärme-Kopplung hat das Potenzial, eine der führenden Energiequellen für die Industrie zu werden. Er ist unübertroffen in Bezug auf die Flexibilität der Bedienung, den Bedienungskomfort und die Kapazitätsauslastung. Gleichzeitig erzeugt es keine Energiestörungen, was von den DSOs positiv gesehen wird, die bereit sind, Gasanlagen auch an Standorten mit schwierigen Ausgleichsbedingungen an das Netz anzuschließen.
Ein effizientes Übergangsmanagement und flexiblere Tarifpläne werden durch die Entwicklung von Energiesystemen, die auf modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) basieren, erleichtert. In diesem Bereich ist es notwendig, eine intelligente Diagnose von Geräten und Support-Lösungen zu implementieren, die das Management von Ausfällen in der Industrie ermöglichen, da diese einen erheblichen Einfluss auf die Kapazitätsauslastung und Produktionseffizienz haben. Innovative Systeme, die Maschinen in der Industrie überwachen, sorgen in Kombination mit IT-Lösungen aus dem BIG DATA Bereich für die Monitoring industrieller Prozesse, die für das Management einer intelligenten Fabrik notwendig ist.